Dokumentarfilm „Die 4 Reeves und ein Todesfall“

Die 4 Reeves. Sie waren in den 1990er-Jahren so bekannt wie die Fantastischen Vier. Rappten auf Kölsch oder Hochdeutsch gegen Rassismus. Bei den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „Die 4 Reeves und ein Todesfall“ von Katharina Gugel durfte ich die drei Reeves für das Familienalbum im Fotostudio inszenieren und endlich mal wieder zusammen sehen. In den 90er Jahren hatte ich sie alle das letzte Mal zusammen vor der Kamera. Was ein wiedersehen. Nach seiner Erstausstrahlung im May ist der Film nun in der ARD Mediathek und bei 3Sat zu finden.

Den Durchbruch schafften sie 1992 mit einem Auftritt beim „Arsch huh – Zäng ussenander“-Konzert gegen rechte Gewalt in Köln. Ab da trat die Hip-Hop-Gruppe regelmäßig auf großen Bühnen und im TV auf, etwa zusammen mit Take That oder der Deutschen Nationalmannschaft.

Die 4 Reeves – Shary, Jim, Andrew und Terry – waren Geschwister mit afrikanischen Eltern, die, was lange nicht bekannt war, in Kölner Pflegefamilien aufgewachsen sind. Die steile Karriere der Band nahm 1995 ein abruptes Ende, als Jim, der älteste der Reeves, eine Solokarriere startete – mit wechselndem Erfolg. 2016 wurde er in einem Berliner Hostel brutal ermordet.

Ein Schock, der die Widersprüche zwischen gefeierten Bühnenauftritten und dem alltäglichen Rassismus aufbrechen ließ, aber auch die Wunden der Vergangenheit.

Location: Fotostudio Köln.
Link: https://www.3sat.de/film/dokumentarfilmzeit